Mein persönlicher Nachruf: Pico war in der Tat ein echtes Urgestein unseres Fan-Clubs. Ein Gründungsmitglied. Jemand, der sich stets viele Gedanken über den Club gemacht hat und mit seiner Meinung auch nie hinterm Berg gehalten hat. Er hat die Dinge angesprochen, die ihn gestört haben, auch wenn das hin und wieder zu kontroversen Diskussionen geführt hat. So war er halt. Geredet hat Pico immer gern. Aber ich sehe das positiv. Er war immer interessiert. Selbst wenn wir uns lange Zeit nicht gesehen haben, hat er mich sofort in ein Gespräch eingebunden. Das gab mir das Gefühl willkommen zu sein.Für mich ist Picos Mitgliedschaft in unserem Club und überhaupt in unserer Werder-Gemeinschaft immer etwas Besonderes gewesen. Man darf ja eines nicht vergessen: Pico war mal HSV Fan! Und zwar durch und durch. Aber er war in erster Linie einfach ein Fussball-Fan. Also ist er damals, Anfang der Neunziger mit uns Werder Fans ins Stadion gefahren und hat unseren Club mit angefeuert. Als wäre  es das Normalste auf der Welt. „Ich kann gegen Werder nichts Schlechtes sagen“ hat mir Uwe damals geantwortet, als ich ihn fragte, wie er als HSV Fan dazu käme mit uns mitzufahren. Und irgendwann kam der Zeitpunkt wo die Transformation zum reinen Werder Fan vollbracht war. Das war durchaus ein längerer Prozess. Und der Hauptgrund dafür war die tolle Gemeinschaft der Clique, die uns schon damals vor 15 Jahren ausgezeichnet hat. Ich glaube, das hat Pico sehr viel bedeutet. Er hat sich in unserer Runde wohl gefühlt. Und so hat er sich innerlich vom HSV verabschiedet und war fortan ein Werder Fan. Und zwar durch und durch. Davor ziehe ich den Hut.Nachdem ich aus Gnarrenburg  1996 weggezogen war , hatte ich mit Pico in den letzten 10 Jahren nicht mehr viel Kontakt. Aber insbesondere in der Hochphase meines Fan-Daseins von 1993-1996, war er für mich ein richtig guter Kumpel. Auf der legendären Mailand-Fahrt 1994 durfte ich sieben Nächte das Bett im Wohnmobil mit ihm teilen. Leute, das war nicht immer ein Zuckerschlecken. Aber wir haben uns gut vertragen. Ich brauch wohl nicht erwähnen, dass in unserem Wohnmobil fast 24 Stunden Karten gezockt wurden. Das war neben dem Fussball seine weitere Leidenschaft. Pico  strahlte häufig eine angenehme Ruhe aus in unserem oftmals lauten, chaotischen Haufen. Seine Streitereien mit Prägo waren immer beste Comedy-Unterhaltung. Als ich irgendwann beim Werder Spiel mit einem Liverpool-Schal aufgetaucht war, war Pico gleich neidisch. „Nielso, den hätte ich auch gerne!“ hatte er mir gesagt. „You´ll  never walk alone“ steht auf dem Schal. Er lag jahrelang irgendwo in meinem Kleiderschrank. Vor ein paar  Tagen hab ich ihn wieder aus dem Schrank herausgeholt. Und die Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. Pico, Du wirst nicht alleine gehen, denn mit unseren Gedanken sind wir auf jeden Fall bei Dir. Und wenn Werder in Zukunft wichtige Spiele gewinnt oder auch mal wieder einen Titel  holt, dann wird Pico sicher sinnbildlich über uns schweben und sich mitfreuen. Und irgendwann werden wir uns eh alle da oben wieder treffen. Und dann trinken wir einen gepflegten Cola-Weinbrand, Pico! Mach´s gut, Du warst echt ein Guter! 

Nielso

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Nachruf für Pico! Auch mir ist es ein Bedürfnis Etwas zu schreiben... vor 14 Tagen habe ich mit Pico das letzte mal angestossen, nachdem wir uns vorher lange nicht gesehen haben und dennoch denke ich jetzt, warum habe ich nicht mehr mit ihm geredet, nicht mehr gefragt, nicht mehr mit ihm gelacht? Warum fällt es mir erst jetzt ein, wo er nicht mehr da ist? Das macht mich traurig und nachdenklich und sagt mir, dass man einfach in seinem Leben mehr Zeit damit verbringen sollte, Dinge zu tun, die einem wichtig sind und die einem das Leben schöner machen und nicht nur hinter Dingen hinterher zu rennen, die sicher auch wichtig sind, aber nicht so wichtig, dass man sie an einem Tag machen würde, wenn es der letzte wäre....Pico fehlt, obwohl ich ihn nicht mehr oft gesehen habe, aber ich denke, genau, wie Niels an die Zeit, die ich nie in meinem Leben missen möchte ab 1993, wo Pico fast immer mit im Bus saß und die Mailand-Fahrt, die noch fast lebendig in meinem Kopf ist.Ich hoffe, dass er da, wo er jetzt ist, zufrieden und glücklich sein kann.

 

Taschi

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Nachruf für Uwe „Pico" Niedenführ Die Nachricht erreichte mich morgens in Brandenburg beim Zähneputzen: Unser Kassenwart war dran und hatte etwas auf dem Herzen... Vom Sinn her hatte ich das wohl verstanden, aber die endgültige Bedeutung noch lange nicht voll erfasst. Auch als wir zwei Tage später zusammen mit Pico´s Vater, Michael und Heidi von Pico in der Leichenhalle Abschied nahmen, schlug es noch nicht zu 100 % durch. Das passierte erst auf der Beerdigung, als im Rahmen der kirchlichen Trauerfeier das Lied „Time to say good bye" gespielt wurde: Uwe Niedenführ ist tot, nie wieder wird er mit uns zu Werder fahren können, nie wieder werden wir mit ihm im Clubraum ein Gespräch führen oder ein Bier trinken können. Er hat sein irdisches Ende erreicht und dieses in einer Art und Weise und zu einem Zeitpunkt, wie es wohl keiner auf der Rechnung hatte. Das sitzt, denn man spürt automatisch, dass die Einschläge näher kommen, dass jeder Tag der letzte für uns sein sein kann.Daher bin ich persönlich dankbar dafür, dass wir im Mai noch zusammen mit Pico nach Istanbul zum UEFA-Pokal Endspiel fliegen und nur wenige Tage später gemeinsam den Pokalgewinn in Berlin feiern konnten. Vor weniger als drei Monaten haben wir mit ihm noch ein Bierchen auf seinem 40. Geburtstag im Clubraum trinken können und neulich hatten wir noch ein längeres Gespräch dort. Dafür bin ich dankbar, denn dieses wird immer in meiner festen Erinnerung bleiben, auch wenn wir zusammen schon fast 20 Jahre in Sachen Werder Bremen unterwegs waren. Dazu werde ich auch Uwes Einsatz beim Bau des Clubraums nicht vergessen. Insbesondere zu Beginn, als wir die wirkliche Drecksarbeit zu erledigen hatten, scheute auch er sich keiner Arbeit. Darüber hinaus werde ich auch nie vergessen, wie oft und wie dominant er mich beim Kickern abgezogen hat. Ja, da hatte es Pico wirklich drauf. Natürlich werde ich auch die vielen, vielen gemeinsamen Fahrten zu Hunderten von Werder Heim- und Auswärtsspielen und in den letzten Jahren auch viele gemeinsame schöne Stunden im Clubraum immer in Erinnerung behalten. Und weil Nielso es so schön beschrieben hat, dass Pico früher ja eigentlich ein HSV-Fan war, ist es um so erstaunlicher, dass er ständig auf der Suche nach neuen Mitgliedern für uns war. Er hat wirklich so manchen geworben, darunter auch viele Gnarrenburger Geschäftsleute, die Hüttenbuscher und Dutzende anderer, die jetzt treue Mitglieder sind. Er hat nicht nur zu Werder Bremen in einer immer positiven Art und Weise gestanden, nein, er hat es auch zu seinem Fanclub getan. In dieser Beziehung vielleicht sogar von niemanden übertroffen. Vielleicht hatte er auch deshalb einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck, als wir von ihm Abschied nahmen und wir ihm den letzten Clubschal mit in den Sarg legten. Er hat seinen Beitrag für unseren Club geleistet und wie ich persönlich finde, einen außerordentlich wichtigen und nachhaltigen Beitrag.Ja, jetzt ist es auch im Hinterkopf angekommen, wir haben für immer von Uwe Niedenführ Abschied nehmen müssen, es war „Time to say good bye". Wie beliebt und geschätzt Pico war, dass zeigt auch die große Anzahl der Clubmitglieder, die anlässlich der kirchlichen Trauerfeier erschienen waren. Das war eine Respektsbezeugung und auch die Wertschätzung am stets gutgelaunten und hilfsbereiten Menschen Uwe Niedenführ, die eigentlich keiner weiteren Worte bedarf. Uwe, wir werden Dich nicht vergessen und irgendwann, da bin ich sicher, werden wir uns irgendwo wieder sehen.

Torsten Witte, 1. Vorsitzender Green-White Divine Supporters

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