Der folgende offene Brief vom Dachverband der Bremer Fanclubs mit dem Titel "Ein Derby und sein bitterer Beigeschmack!" erreichte uns am 03. März. Wir möchten ihn an dieser Stelle veröffentlichen:
„Wir sind Werder, wir sind anders.“ Diese Zeilen, die wir uns selbst auf die Fahnen schreiben und die uns Stolz machen, Fan des SV Werder Bremen zu sein, entsprachen nicht dem, was wir beim vergangenem Spiel gegen den HSV als Fans geboten haben.
Es darf nicht passieren, dass der Mannschaftsbus des Gegners bei der Anfahrt an das Weser-Stadion angegriffen wird. Was sind das für Personen, die Gegenstände gegen ein voll besetztes Fahrzeug werfen?
Der Gebrauch von Pyrotechnik ist grundsätzlich anzuprangern, im eigenen Stadion stellt dieses allerdings einen Tabubruch dar, der für uns nicht hinnehmbar ist. Unabhängig davon, dass ein Spielabbruch durch die großangelegte Pyroaktion provoziert wurde, wurde die Mannschaft völlig verunsichert und die Fanszene weiter gespalten. Wir fragen uns, welchen Nutzen von dieser Aktion ausgehen sollte?
Das Verteilen der Flyer mit den Zeilen: „ 99 Mal mussten wir gegen stinkenden Elbschlick spielen“ oder „endlich dem HSV den Todesstoß zu verpassen“, entspricht nicht den Inhalten des Fan-Kodex. Was ist mit der Stadionordnung, die so etwas verbietet? Zählt das beim Derby nicht? Ist das Stadion beim Derby ein rechtsfreier Raum? Das Vertrauen zum „Fanbündnis Bremen“, deren Vorstandsmitglieder aus den jeweiligen Gruppen bestehen, ist jedenfalls nachhaltig erschüttert. Wir als Dachverband werden die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gruppierungen bis auf weiteres einstellen.
All dies stellt einen massiven Vertrauensmissbrauch gegenüber dem SV Werder Bremen und seiner Fanbetreuung dar. Wie bereits oben geschrieben, sind wir Werder und somit anders. Es ist nicht der richtige Weg, Gruppen auszuschließen, wie andere dies fordern. Vielmehr ist es notwendig den Dialog aufrecht zu erhalten, um nachhaltig positive Änderungen zu schaffen und die Wogen wieder zu glätten.
In einem Facebook-Kommentar schrieb Arnd Zeigler: „Ich streite mich seit einem Jahrzehnt mit einzelnen Vertretern unserer "aktiven Fanszene" herum. Ich sage denen seit 2002 immer dasselbe: Ihr müsst Spielregeln akzeptieren, ihr dürft euch nicht über andere Fans stellen und ich müsst euch innerhalb der Gruppe selbst regulieren. Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr ein aufrichtiger Partner des Vereins und ein wichtiger Teil der Fanszene sein wollt, der andere Fans achtet und von ihnen respektiert wird - oder ob ihr Outlaws sein wollt, denen ständige Schwanzvergleiche und alberne Muskelspielereien wichtiger sind als alles andere.“ Sollten sich die Gruppen für ersteres Entscheiden, bieten wir einen zwar kontroversen aber hoffentlich konstruktiven Dialog an. Um Euch hierbei angemessen vertreten zu können, brauchen wir Eure Mithilfe.
Beim kommenden Fan-Beirat werden wir vom Dachverband Eure Meinung wie gewohnt vertreten. Darum bitten wir Euch, uns eben diese mitzuteilen. Meldet Euch bei uns, wenn Ihr etwas zu sagen habt, denn nur so haben wir auch die Möglichkeit dazu.
Thomas Vorberger
Erreichen könnt Ihr den Dachverband entweder per